Gestalterische Gesetze

Gesetz der Gleichheit

Dinge, die ähnlich sind, werden von unserer Wahrnehmung gruppiert, umgekehrt werden Dinge, die sich in wichtigen Merkmalen unterscheiden, als voneinander getrennt oder unabhängig wahrgenommen. Das Gestaltgesetz der Gleichheit wird oft auch als Gesetz der Ähnlichkeit bezeichnet. Elemente, die gemeinsame Unterscheidungsmerkmale haben, werden vom Betrachter als zusammengehörig wahrgenommen. Mehrere Merkmale, z.B. Form und Farbe, verstärken die Gruppenbildung. Bei ein paar Beispielen überwiegt das Gesetz der Gleichheit gegenüber dem der Nähe.

Gesetz der Nähe

Dinge, die räumlich nahe beieinander liegen, werden von unserer Wahrnehmung gruppiert. Dinge, die weit voneinander entfernt liegen, werden als getrennt und unabhängig wahrgenommen. Das Gesetz der Nähe ist das einfachste Gestaltungsgesetz, allerdings kann man trotzdem Fehler machen wenn es um die Verständlichkeit gehen soll. In dem Beispiel unten, nimmt man fünf Säulen wahr, anstatt die einzelnen Linien, das liegt daran dass jeweils zwei Linien nah zusammen sind.

Gesetz der Figur-Grund-Trennung

Wahrnehmen ist nur möglich, wenn das Wahrnehmungsfeld in unterschiedliche Bereiche gegliedert ist. Das Objekt der Wahrnehmung muss sich vom Umfeld abheben, damit man es wahrnehmen kann. Man nennt diese Aufteilung Figur-Grund-Trennung. Die flächenmässige Einteilung ist wichtig für den Figurenunterschied. Festzustellen ist, dass eher helle, symmetrische, oder kleine Flächen zur Figur werden, während dunkle, asymmetrische oder grössere Flächen zum Hintergrund werden. Aufpassen muss man also mit zum Beispiel hellen Flächen im Hintergrund.

Gesetz der geschlossenen Form

Geschlossene Flächen wie zum Beispiel Rahmen, werden vom Betrachter als Einheit angesehen. Der Rahmen bildet durch seine Begrenzung das Wahrnehmungsfeld. Sie nehmen dadurch die Objekte als zusammengehörig wahr. Auch die Rahmen um Grafiken dienen der Begrenzung und Abgrenzung der Fläche und weisen gleichzeitig den einzelnen grafischen Elementen ihren Platz zu. Auf vielen Internetseiten bilden der Titel oder ein Topmenü zusammen mit dem Menü auf der linken Seite einen Rahmen und geben der ganzen Seite da- mit Halt.

Gesetz der Prägnanz / einfachen/guten Gestalt

Die gesehenen Elemente werden immer so einfach wie nur möglich wahrgenommen. Die Wahrnehmung erfolgt durch einfache geometrische Formen wie Kreise, Quadrate, Dreiecke oder Rechtecke. Dieses Gesetz wird auch Prägnanz genannt, dass bedeutet eine kurze, klare und inhaltlich treffende Darstellung.

Gesetz der Erfahrung

Unser Wahrnehmungsvermögen probiert immer bei der Betrachtung von Objekten bereits bekannte Zusammenhänge und Bilder abzurufen und zuzugreifen. Auf diesem Weg vervollständigt unser Gehirn fehlende Bilderteile oder sorgt dafür, dass wir angedeutete Bilder erschließen können.

Gesetz der Kontinuität / durchgehenden Linie

Ein anderes Wort ist auch «Gesetz der guten Fortsetzung». Elemente, die eine durchgehende Linie ergeben, werden als zusammengehörend wahrgenommen. Bei dem «Gesetz der durchgehenden Linie» müssen jedoch nicht alle Linien vorhanden sein um eine Einheit zu erkennen. Objekte, die auf einer durchgehenden Linie oder Kurve angeordnet sind, werden von der menschlichen Wahrnehmung gruppiert und als zusammengehörig erkannt. Hierbei können die Einzelobjekte auf Geraden, in Spalten oder Zeilen, auf Fluchtlinien oder Kurven angeordnet sein.

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